Passagen - Übergänge des Lebens

Nachricht 12. März 2019

Vom 10.03. bis 21.04.2019 zeigt die Markuskirche in Hannover die Ausstellung "Passagen - Übergänge des Lebens".

Das Ausstellungskonzept fokussiert eine Gegenüberstellung des Altargemäldes der Markuskirche von 1906 (eine Auferstehungsszene) mit zwei Videoarbeiten von Bill Viola: The Passing, 1991, und Study for Ermergence, 2002.

Das frisch restaurierte Altargemälde von Oscar Wichtendahl wird das erste Mal nach langer Zeit zu sehen sein, und zwar innerhalb einer Rekonstruktion des über sieben Meter hohen Originalaltars von 1906 (Unterstützung: HAWK Hildesheim, Klasse Möbelrestaurierung). Diese temporäre Rauminstallation des kircheneigenen Kunstinventars wird zwei zeitgenössischen Videoarbeiten des kalifornischen Videokünstlers Bill Viola (zuletzt in Norddeutschland zu sehen mit einer großen Retrospektive in den Hamburger Deichtorhallen, 2017) gegenübergestellt.

Das Moment der Emotion und Hingabe ist das verbindende Element zwischen den beiden Ausstellungsteilen. Formal kontrastierend, inhaltlich aber sehr nah sollen Violas Videoarbeiten The Passing (1991) und Study for Emergence (2002) mit Oscar Wichtendahls Gemälde im rekonstruierten Gründerzeit-Altar der Markuskirche in den Dialog treten.

Viola begreift den Körper als Medium für Grenzerfahrungen; seine Werke beschäftigen sich stets mit zentralen Themen des menschlichen Lebens wie Geburt, Tod, Liebe, Emotion und Spiritualität. Study for Emergence zeigt eine Auferstehungsszene; es handelt sich um die Vorstudie für eine im Getty Museum gezeigte Arbeit, die auf einem Renaissance-Fresko von Masolino gründet. The Passing wiederum ist eine frühe Schlüsselarbeit Violas, mit der er den Tod seiner Mutter künstlerisch verarbeitete, zugleich wichtige Grundlage für den berühmten Nantes-Triptychon von 1992 und weitere Arbeiten. The Passing wird im Stundentakt in der Kapelle der Markuskirche zu sehen sein, wofür die 1906 erbaute Kapelle in ein Kino umgebaut wird.

Kuratiert wird das Ausstellungsprojekt von Dr. Anne Kehrbaum und Prof. Dr. Peter Rautmann aus dem Kuratorium der Kulturkirche Markuskirche. Ein Katalog (Fotos: Andre Germar) zur Ausstellung ist erhältlich.

Die Markuskirche ist eine der vier signifikanten Kulturkirchen, die von 2017 bis 2021 aus dem „Fonds Kulturarbeit in Kirchen – Kulturkirchen“ durch die Hanns-Lilje-Stiftung gefördert werden.

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