Entheimatet - Begehbare Installation mit szenischem Klang im Antikriegshaus

Nachricht 15. Mai 2025

Künstlerische Rauminstallation mit szenischer Musik zum Thema Sehnsucht nach Frieden und Heimat eines jungen Soldaten

"Entheimatet" (Inge-Rose Lippok)

Nach der Ausstellung auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover wird die Ausstellung am 18. Mai 2025 um 11.30 Uhr im Antikriegshaus Sievershausen eröffnet.

Begrüßung: Hannelore Köhler, Vorsitzende des Antikriegshauses
Grußworte: Dr. Simone Liedtke, Service Agentur der Ev. Landeskirche Hannovers, Team Kultur und Kunst, sowie die Künstlerin Inge-Rose Lippok

Die Ausstellung ist vom 18. Mai bis zum 15. Juni 2025 zu sehen. Montags bis freitags 10.00-16.30 Uhr, samstags, sonntags 15.00-17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Ausgangspunkte sind das Kriegs-Tagebuch des 21-jährigen Soldaten Gerhard Lippok, geschrieben 1943/44, sowie ein von diesem jungen Soldaten geschaffener Holzschnitt (einer Hütte, entstanden in Serbien), die Gedanken und Erinnerungen aus Stationen eines Soldatenlebens bei den Nachtjägern in Lettland, Ungarn, Bosnien, Serbien, Frankreich, Österreich bewahren. Auf Grundlage dieser Zeugnisse werden in einer Installation der Künstlerin sowie in Musikcollagen von Komponistin und Musikerin Tatjana Prélevic (HMTMH)Impressionen reflektiert, die einen jungen Menschen inmitten eines Kriegsgeschehens bewegen. Passagen aus dem Tagebuch werden zitiert und als lesbare Briefe auf Objekte geschrieben Die Betrachtenden tauchen ein in die Gedankenwelt des jungen Mannes und vollziehen nach, was ihn umtreibt der Wunsch nach Frieden, die Sehnsucht nach der entfernten Familie und nach einer gewaltfreien Jugend, die lebenswert erscheint.

Der Besucher, die Besucherin begeht „die Wege“ innerhalb dieses Schützengrabens und steht am Ende vor einer Hütte (als Vorlage dient der Holzschnitt; die Hütte war Unterschlupf, Andenken an einen serbischen Bauern – damit steht sie für Schutz und Freundschaft, für Menschlichkeit im Kriegsgebiet). Das Motiv der wandgroßen Hütte am Ende des Weges wird zum Symbol für Verlust und Schutz.

Wie „Bausteine“ bilden die Elemente Installation, Musik und Text gleichsam die Architektur des inneren Zustandes der Menschen nach, die zum Krieg „gezwungen“ waren, und bringen bisher Ungehörtes, Ungelesenes, Unausgesprochenes an die Oberfläche, so dass es wahrgenommen und zum Impuls für individuelle und gemeinschaftliche Reflexion werden kann.

Mit den visuellen Eindrücken verbinden sich akustische: gesprochene Briefzitate und eigens für diese Installation komponierte Klänge und Musik (ausgelöst durch Bewegungsmelder).