Bach komponierte die großangelegte Passionsmusik 1724 für den Karfreitagsgottesdienst in seinem ersten Amtsjahr als Thomaskantor in Leipzig und führte sie danach noch mindestens drei weitere Male auf. In Hameln erklingt anlässlich des 300. Jahrestags ihrer Uraufführung die selten zu hörende zweite Fassung von 1725, für die Bach zahlreiche Änderungen vornahm.
In den vergangenen Jahrzehnten sind verstärkt antijudaistische Tendenzen im biblischen Johannesevangelium ins Blickfeld geraten, dessen Passionserzählung Bachs Johannes-Passion zugrunde liegt. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche, der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont und die Hamelner Kantorei stellen sich entschieden jeder Form von Judenfeindlichkeit entgegen.