Mutter? Eine Spurensuche

Nachricht 14. März 2023
Foto: Rabea Edel

Unter diesem Titel geht die Reise der Kulturkirche Bremerhaven weiter und begibt sich auf eine Spurensuche. Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit künstlerischen Positionen widmet sich die von der Ev.-luth. Landeskirche und der Hanns-Lilje-Stiftung mit dem Fonds "Kulturarbeit in Kirchen" geförderte Kulturkirche dem unerschöpflichen Thema Mutter.

Von April bis Juli führt die nächste Etappe der Spurensuche in die ehemalige Albert-Schweitzer-Apotheke in der Hafenstraße, bevor es im Juni einen dreiwöchigen Abstecher in die Stadtteile Geestemünde und Grünhöfe geben wird.

Vedad Divovic - Schöne Bilder Meiner Mutter / Franziska Stuhr und Katharina Fröhlich - DIE MÜTTER ALLER FRAGEN

Fotografie & ein dokumentarisches Hörstück in neun Kapiteln
13.05.2023-10.06.2023

Vernissage 13.05.2023, 17 Uhr
Einführung: Carla Johanna Frese, Kunstwissenschaftlerin
Musik: Cindy Weinhold
 
14.05.2023 / 15-18 Uhr Mutterschaft & Nichtmutterschaft - Gespräche & Musik
Die Künstlerinnen sind anwesend und laden zum offenen Austausch ein.
Musik: Cindy Weinhold

Finissage im Rahmen der Langen Nacht der Kultur: 10.06.2023. 15-22 Uhr

Öffnungszeiten: Di+Do: 16-18 Uhr, Sa+So: 15-18 Uhr
Veranstaltungsort: Apotheke (ehemals Albert-Schweitzer-Apotheke)
Hafenstraße 196, 27568 Bremerhaven

Weitere Informationen zum Projekt und zur Kulturkirche Bremerhaven

www.kulturkirche-bremerhaven.de

Mit der Langzeit-Arbeit „Schöne Bilder meiner Mutter“

Foto: Vedad Divovic

versucht Vedad Divovic sich einerseits Sabina Zeljo, dieser ihm noch immer etwas fremden Frau, die seine Mutter ist, zu nähern und gleichsam sich selbst. Denn was gibt uns mehr Aufschluss über den Umgang mit unseren eigenen Ängsten, Sorgen und Unzulänglichkeiten, als der Blick in die eigene Familie.

DIE MÜTTER ALLER FRAGEN ist das erste gemeinsame Projekt der Theatermacherinnen Franziska Stuhr und Katharina Fröhlich. Das dokumentarische Hörstück basiert auf Interviews mit 30 Frauen im Alter von 27 bis 94, die auf unterschiedliche Weise mit Mutterschaft und Nichtmutterschaft in Berührung gekommen sind. Es verwebt unterschiedliche individuelle Perspektiven und Lebensentscheidungen und stellt sie in neun thematisch geordneten Kapiteln nebeneinander und zueinander ins Verhältnis. Die Texte werden verbunden und eingerahmt durch die Komposition von Cindy Weinhold.
Die (Nicht-)Mutterschaft der Frauen als einerseits zutiefst persönliche und gleichzeitig politische und permanent gesellschaftlich bewertete Entscheidung steht im Mittelpunkt der Auseinandersetzung.

DIE MÜTTER ALLER FRAGEN unternimmt den Versuch, ein breites Spektrum an Lebensrealitäten darzustellen, erzählt von vermeintlich Alltäglichem und macht Geschichten über stigmatisierte Momente wie Abtreibung, Fehlgeburt oder den Wunsch nach körperlicher Selbstbestimmung hörbar.
So eröffnet sich ein Begegnungsraum für diese Stimmen, die sich sonst vielleicht nicht begegnet wären.

 

Rabea Edel – A Second Beating Hart

Fotografie und Installation 
Zeit: 01.04.2023 – 23.04.2023
Di +Do: 16-18 Uhr, Sa +So: 15-18 Uhr
Veranstaltungsort: Apotheke (ehemals Albert-Schweitzer-Apotheke, Hafenstraße 196, 27568 Bremerhaven

Vernissage: 01.04.2023, 18:00 Uhr
Es sprechen: Clara Friedrich, Leiterin der Bremerhaveners ZGF-Büros,
Silke Mohrhoff, Leiterin Kulturkirche Bremerhaven

Finissage: 23.04.2023, 16 Uhr - Lesung und Gespräch mit Rabea Edel

Die Geburt eines Kindes ist auch die Geburt einer Mutter. Ihr Körper trägt ein zweites schlagendes Herz. Wenn dieses zweite Herz plötzlich außerhalb des Körpers schlägt, verändert sich alles.
A Second Beating Heart erzählt mit doku- und autofiktionalen Strategien die Geschichte einer Frau, die nach der Geburt ihres Kindes ihr Zuhause nicht mehr verlässt. Was schleichend beginnt, wird zur neuen Lebensrealität. Über knapp drei Jahre ist das Haus Schutzraum, Gefängnis und Kokon zugleich.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Kulturkirche Bremerhaven

www.kulturkirche-bremerhaven.de

A Second Beating Heart

(Text: Pressemitteilung Kulturkirche Bremerhaven)

 

Die Künstlerin

Die aus Bremerhaven stammende Künstlerin Rabea Edel (*1982), lebt als freischaffende Fotografin und Schriftstellerin in Berlin. Nach dem Studium der Literaturwissenschaften in Siena und Rom, studierte sie an der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie u. a. bei Sven Marquardt und Sibylle Fendt. »A Second Beating Heart« entstand als Abschlussarbeit im Jahrgang 14 (2020/2021) in der Klasse von Prof. Linn Schröder.

Zuvor erschienen ihr Debütroman »Das Wasser, in dem wir schlafen« (2006), sowie der zweite Roman »Ein dunkler Moment« (2011) im Luchterhand Literaturverlag. Im Frühjahr 2021 wurde ihr Hörspiel
»Seeing Her Ghosts – Ihre Geister Sehen« für den Deutschlandfunk Kultur mit Sandra Hüller ur-gesendet.

Sie war Chefredakteurin des Kunst- und Gesellschafts- Magazins »REVUE – Magazine for the Next Society« und ist Mitgründerin von »Urban Journalism« einem interaktiven Salon- und Netzwerkformat. 2014 wurde sie zum Mitglied des PEN berufen.

Das Buch

Die Geburt eines Kindes ist auch die Geburt einer Mutter. Ihr Körper trägt ein zweites schlagendes Herz. Wenn dieses zweite Herz plötzlich außerhalb des Körpers schlägt, verändert sich alles.

»A Second Beating Heart« erzählt mit doku- und autofiktionalen Strategien die Geschichte einer Frau, die nach der Geburt ihres Kindes ihr Zuhause nicht mehr verlässt. Was schleichend beginnt, wird zur neuen Lebensrealität. Über knapp drei Jahre ist das Haus Schutzraum, Gefängnis und Kokon zugleich.

Die Isolation zuhause, die viele Menschen in den letzten zwei Jahren als von außen auferlegte Notwendigkeit erfahren haben, ist hier lebensnotwendige Strategie. Innere Räume werden zu äußeren Räumen und umgekehrt.

Der Weg in eine neue Normalität findet sich langsam – Damit ist dieses fotografische Langzeitprojekt auch die Geschichte einer Heilung und Emanzipation vom Idealbild der perfekten Mutter.

Über drei Jahre hat Rabea Edel die dem Buch zugrunde liegende Geschichte mit sich selbst nachinszeniert und Bilder gefunden für die hellen und dunklen Seiten von Mutterschaft, zu einem wichtigen Thema, über das zu oft geschwiegen wird.