Kirche und Kultur im ländlichen Sozialraum

Neu: Förderung niedrigschwelliger Kulturarbeit – Bewerbungsschluss 31. August 2023

Die Hanns-Lilje-Stiftung fördert 2023 und 2024 niedrigschwellige Kulturarbeit vorrangig im ländlichen, dörflich geprägten Raum mit zu 8.000,- Euro pro Jahr in insgesamt zwölf Orten (pro Jahr in der Regel sechs Orte). Sie beabsichtigt damit, die sozialraumorientierte Arbeit von Kirche und Diakonie zu stärken und auszubauen.

Kirchliches und diakonisches Engagement wird zunehmend auf den Sozialraum ausgerichtet. Durch die neue Förderlinie der Hanns-Lilje-Stiftung soll dies Engagement vorrangig im ländlichen, dörflich geprägten Raum mittels niedrigschwelliger Kulturarbeit gestärkt und ausgebaut werden.

So sollen die Verantwortlichen vor allem in ländlichen Kirchengemeinden ermutigt und unterstützt werden, sich zu öffnen und als Kirche und Diakonie in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Institutionen oder Initiativen Sozialräume aktiv mitzugestalten. Dazu gilt es die Bedarfe und die Ressourcen der Menschen vor Ort aufzudecken. Örtliche Herausforderungen sind besonders in den Blick zu nehmen, um die Lebensbedingungen wirkungsvoll zu verbessern.

Als ein bewährtes Mittel, örtliche Potentiale zu aktivieren und den Zusammenhalt strukturell zu verbessern, haben sich kulturelle Angebote erwiesen. Die Begegnung von Kirche und Theologie mit Kunst und Kultur im weiteren Sinne ist im besten Fall immer dialogisch, wechselseitig. Sie kann die Beteiligten bereichern, alte und neue Perspektiven ausloten oder auch wechselseitig in Frage stellen, ohne immer Antworten geben zu können. So kann Kirche eine kulturelle Lebensäußerung prägen wie auch umgekehrt diese die Kirche prägen kann. Wie der Glaube selbst ist diese Begegnung ein Wagnis mit offenem Ende.

Im Unterschied zur weiterhin bestehenden Förderlinie kirchlicher Kulturarbeit der Hanns-Lilje-Stiftung (kultur-kirche.de) geht es hier nicht um die wechselseitige Begegnung von zeitgenössischer Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit nichtkirchlichen Kulturträgern.    

Das Ziel der Förderung ist vielmehr, Kirchengemeinden, Vereine, Initiativen, Gruppen oder Cliquen etc. durch niedrigschwellige Vorhaben „aufzubrechen“, um sich gegenseitig neu wahrzunehmen und sich im besten Fall über Milieugrenzen hinweg im Ort neu zu beheimaten. Eine oder mehrere nichtkirchliche Kooperationspartner/innen sind gefragt! Beispielsweise Feuerwehr, Sportverein, Kulturinitiative oder Heimatverein. Als Räume bieten sich dafür Orte an, wo Privates und Öffentliches verbunden wird. Das sind zum Beispiel Räume der Vereine oder auch der Kirchengemeinde.