Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung

Hanns-Lilje-Stiftungspreis 2015 in den Kategorien Wissenschaftspreis und Initiativpreis vergeben

Die Verleihung erfolgte am 29. April 2015 in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover vor über 200 geladenen Gästen.

Die Laudationes hielt Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Präsidentin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Vorsitzende des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung, zusammen mit Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander, dem Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung. 

Der „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ war zum Thema „Die bildende Kraft von Kunst und Kultur“ ausgeschrieben. Seit 2011 wird er zu wechselnden Themen verliehen. Er ist mit 20.000 Euro bundesweit der höchstdotierte Preis im Bereich Kirche, Theologie und Gesellschaft, den kirchliche Stiftungen in Deutschland an Nachwuchswissenschaftler/innen und Initiativen verleihen. Freiheit und Verantwortung sind Grundbegriffe christlicher Ethik. Zugleich sind sie anschlussfähig für zivilgesellschaftliche Initiativen und interdisziplinäre Arbeiten. 

 

Kategorie Wissenschaftspreis

Mit dem „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ würdigte die Hanns-Lilje-Stiftung in der Kategorie Wissenschaftspreis die Mainzer Wissenschaftlerin Dr. Katharina Bahlmann für ihre herausragende Dissertation „Das Phantasma vom ‚Ende der Kunst‘“ (10.000 Euro). 

In ihrer Laudatio begründete Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Vorsitzende des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Siftung, die Wahl der Jury wie folgt: „Ihre Analyse der Schriften von Arthur C. Danto, die über das 20. Jh. hinaus wegweisend sind, ist von höchster Qualität. Durch die darüber hinaus gehenden Bezüge zu Sören Kierkegaard eröffnet Bahlmann nicht nur einen Dialog mit theologischen Positionen. Vielmehr entwickelt sie eine eigene Pointe gegenüber der Rede vom „Ende der Kunst“: Sie rückt mit Hilfe von Kierkegaards Freiheitsbegriff die Kategorie der Wiederholung in den Vordergrund. Das eröffne für die Kunst selbst und für ihre Rezipienten/innen immer wieder einen Neu-Anfang.“ 

Kategorie Initiativkreis

Der „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ wurde in der Kategorie Initiativpreis zwei Projekten verliehen, jeweils dotiert mit 5.000 Euro. 

„Das Göttinger „boat people projekt“ hat die Jury und das Kuratorium durch die Originalität, Authentizität und Qualität der eigenen Produktionen überzeugt“, so Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung. „Die Projekte haben weit über Göttingen hinaus große Anerkennung gefunden. Eindrücklich ist insbesondere, wie Flüchtlinge selbst in die Produktionen und Aufführungen eingebunden werden. Dass die Aufführungen an überraschenden Orten stattfinden, trägt ebenfalls dazu bei, z.B. am ehemaligen Flughafengelände. Die Jury würdigt zudem, dass in den Produktionen unterschiedliche, auch selbstkritische Sichtweisen initiiert werden, die sonst eher ausgeblendet werden: z.B. der Umgang mit Roma in linken und kirchlichen Milieus.

Die Initiative „Heimatsucher e.V.“ hat die Jury und das Kuratorium durch die Verknüpfung von künstlerischem und friedensethischem Engagement auf christlicher Basis überzeugt. Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander weiter: „Die Initiative hat bereits in vielen Orten große Beachtung gefunden. Mehr als 13.000 Schüler/innen konnten direkt erreicht werden. Als Schüler/in persönliche Verbundenheit mit Geschichte im direkten Kontakt mit Zeitzeugen zu erleben und dann als „Zweitzeuge“ weiter zu geben, das sieht die Jury als ermutigende und weiter zu verbreitende Versöhnungs- und Friedensarbeit an.“