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Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation

Vortrag von Anton Goodman („Rabbis for Human Rights“) aus Jerusalem sowie Diskussion mit Schriftstellerin Sara Klatt, Senior-Rabbiner Gábor Lengyel und Landesbischof Ralf Meister am 30. Oktober 2025

Bild: Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander (Foto: Jens Schulze)

Liebe Freundinnen und Freunde der Hanns-Lilje-Stiftung, sehr geehrte Damen und Herren,

der Blick auf den Nahen Osten erfüllt viele mit großer Sorge. Der Staat Israel und seine Bevölkerung sind in Gefahr. Gleichzeitig sterben viele Menschen in Gaza durch den verheerenden Krieg, verlieren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage. Die Sichtweisen sind gespalten. Empathie für das Leid auf beiden Seiten wäre ein erster Schritt zum gegenseitigen Verständnis. Stattdessen wird gefragt: Auf welcher Seite stehst Du? Diese Polarisierung führt weltweit erneut zu Hetze und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden. Dabei stellt sich die Frage, ob nun der Krieg im Nahen Osten wieder einmal die Preisgabe der Humanität zeigt. Mehr noch: Wie schauen wir auf den Staat Israel? Und welche religiösen Überzeugungen aus dem Judentum, Christentum oder einer anderen Weltanschauung helfen uns zu praktischer Solidarität mit den Opfern dieses Konfliktes auf beiden Seiten? Worauf gründet sich Hoffnung in diesen Monaten?

„Jüdische und christliche Perspektiven auf die Lage im Nahen Osten

30. Oktober 2025, 18.00 Uhr, Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, Hannover

Diesen Fragen widmet sich Anton Goodman. Er ist ein orthodoxer jüdischer Friedensaktivist in Israel und Direktor in der Bewegung „Rabbis for Human Rights“. Im Anschluss kommt er darüber mit der Schriftstellerin Sara Klatt aus Berlin und Senior-Rabbiner Gábor Lengyel aus Hannover ins Gespräch. Das Gespräch moderiert Landesbischof Ralf Meister. Die Cellistin Anna Berzosa Lévano rahmt den Abend musikalisch.

Zu der Reihe „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ am Vorabend des Reformationstages lädt die Hanns-Lilje-Stiftung zusammen mit der Landeskirche Hannovers ein, initiiert wurde sie 2018 durch Landesbischof Meister. In diesem Jahr ist die Gedenkstätte Ahlem Kooperationspartnerin.

Bereits um 16.30 Uhr besteht die Möglichkeit, an einer Führung über das Gelände der Gedenkstätte teilzunehmen. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion freuen wir uns auf die Begegnung mit Ihnen bei Getränken und Fingerfood.

Eine Anmeldung ist erforderlich! Die Veranstaltung ist auch per Live-Stream zu verfolgen, mehr dazu unten.

Herzliche Grüße
Christoph Dahling-Sander

Weitere Informationen lesen Sie auch auf unserer Website.

Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner

Bild: Rabbi Anton Goodman (Foto: privat)

Anton Goodman ist ein jüdischer Friedensaktivist in Israel. Er engagiert sich bei „Rabbis for Human Rights“ und ist dort als Direktor verantwortlich für Partnerschaften. Die NGO, in der Rabbinerinnen und Rabbiner unterschiedlicher Strömungen aktiv sind, widmet sich der Förderung und dem Schutz der Menschenrechte in Israel und den Palästinensischen Gebieten. Zudem ist er Vorstandsmitglied von Oz VeShalom, einer orthodoxen jüdischen Friedensbewegung.

Zuvor arbeitete er bei den Abraham-Initiatives, um die Rechte arabischer Bürger in Israel zu fördern. Darüber hinaus war er als Beauftragter der Jewish Agency in Washington D.C. tätig und in leitender Position bei World-Bnei-Akiva, einer jüdisch-zionistischen Jugendorganisation in mehr als 30 Ländern.

Bild: Sara Klatt (Foto: Benjamin Zibner)

Sara Klatt, 1990 geboren, ist in Hamburg aufgewachsen und lebt in Berlin. 2024 veröffentlichte sie ihren ersten Roman: „Das Land, das ich dir zeigen will“. Sie ist Enkelin eines nach Israel ausgewanderten Berliner Juden, ihr Vater flüchtete 1944 aus Königsberg. Im Alter von 21 zog sie erstmals für ein Jahr nach Tel Aviv und kehrte später immer wieder für längere Aufenthalte und zahlreiche fotografische Projekte zurück. In Hannover studierte sie Fotojournalismus & Dokumentarfotografie, in Potsdam und Haifa Jüdische Studien. Sie fotografierte in Jerusalem für eine israelische Presseagentur und betreute zuletzt ein Netzwerk für deutschsprachige Shoah-Überlebende aus Tel Aviv.

Bild: Dr. Gábor Lengyel (Foto: Stefan Heinze)

Gábor Lengyel, geboren 1941 in Budapest, überlebte mit seinem Bruder die Schoah im Ghetto. 1956 floh er nach Österreich und wanderte nach Israel aus, wo er in Jerusalem und Tel Aviv lebte. 1965 kam er zum Studium nach Deutschland und arbeitete als Ingenieur. 1966 war er Gründungsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Seit Jahrzehnten engagiert er sich auf vielen Ebenen im jüdisch-christlichen und im jüdisch-muslimischen Dialog.

Nach seiner Berufstätigkeit begann er sein Studium im Rabbinerseminar in Budapest und im Abraham-Geiger-Kolleg in Berlin. 2009 wurde er als Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover eingeführt, deren Senior-Rabbi er heute ist. 2011 wurde er promoviert und ist Lehrbeauftragter an der Leibniz-Universität Hannover.

Bild: Landesbischof Ralf Meister (Foto: Jens Schulze)

Landesbischof Ralf Meister ist seit 2011 Landesbischof der hannoverschen Landeskirche, seit 2018 Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands und seit 2020 Abt des Klosters Loccum.

Während seines Studiums verbrachte er ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit dem Schwerpunkt Judaistik und Biblische Archäologie. Seither pflegt er enge Kontakte in den Nahen Osten. So war er Mitinitiator zur Unterstützung von Schulen für jüdische und muslimische Kinder und Jugendliche. 

Meister tritt entschieden gegen Antisemitismus in Kirche und Gesellschaft ein. 2018 initiierte er die Reihe „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“, um eine kritische Auseinandersetzung mit Luthers judenfeindlichen Schriften und deren Folgen zu fördern.

Musikalische Gestaltung

Bild: Anna Berzosa Lévano (Foto: privat)

Anna Berzosa Lévano, 14 Jahre alt, erhielt im Alter von sechs Jahren ihren ersten Violoncello-Unterricht. Derzeit studiert sie in der Violoncello-Klasse von Jorin Jorden am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Zusätzlich erhält sie Unterricht in den Fächern Blockflöte und Klavier. Im April 2025 gewann sie beim renommierten 34. „Flame“-Wettbewerb in Paris einen 1. Preis. Seit 2022 hat sie beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mehrfach 1. Preise in den Kategorien Solo, Duo und Ensemble errungen.

Veranstaltungsort und -zeit

Bild: Gedenkstätte Ahlem (Foto: Andreas Pflock)

Wo?
Gedenkstätte Ahlem,
Heisterbergallee 10, 30453 Hannover

Wann?
Donnerstag, 30. Oktober 2025, 18.00-19.45 Uhr (Vortrag und Diskussion)
Führung über das Gelände, 16.30-17.30 Uhr

Die GEDENKSTÄTTE ist barrierefrei zugänglich. Die Veranstaltung findet auf Englisch und Deutsch mit Simultanübersetzung statt.

Eine persönliche Anmeldung ist erforderlich: info@lilje-stiftung.de. Teilen Sie bitte auch mit, ob Sie an der Führung ab 16.30 Uhr teilnehmen wollen.

Die Veranstaltung ist auch per Live-Stream zu verfolgen: https://youtube.com/live/KuADResTl50

In Zusammenarbeit mit

zur Website der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Bild: Gedenkstaette Ahlem (Foto: Stahl, Region Hannover)

Gedenkstätte Ahlem

zur Website der Gedenkstätte Ahlem

Haben Sie noch Fragen?

Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander
Geschäftsführer/Sekretär
Hanns-Lilje-Stiftung

Tel.: 0511 1241-165
E-Mail: dahling-sander@lilje-stiftung.de

Verantwortlich für den Inhalt

Hanns-Lilje-Stiftung
Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander
Knochenhauerstr. 33
30159 Hannover

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